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An die Flugsimulator Konferenz in München

Die 10. Flugsimulatorkonferenz der Firma Aerosoft fand am 24. März im Museum in der alten Flugwerft in Oberschleissheim statt, dies im Wechsel mit Paderborn. Während Paderborn für die General Aviation bei gutem Wetter leicht erreichbar ist, ist dies für München leider nicht der Fall.

Nach der Schliessung des alten Airports in Riem, wo alle Flugzeuggrössen mehr oder weniger willkommen waren, wurde gleichzeitig der Flugplatz Neubiberg im Süden der Stadt geschlossen. Der Flughafen Franz Josef Strauss hingegen akzeptiert keine Sichtflieger und auch kleine IFR Flugzeuge werden ungern gesehen.

Rund um München gibt es jede Menge kleinerer Flugplätze, einschliesslich einer 800 Meter Betonbahn in Oberschleissheim. Es wäre also naheliegend, dass man für eine Konferenz im dortigen Museum schlicht dort hin fliegt. EDNX heisst dieser Platz. Super, könnte man denken. Nur: Dieser Platz hat für Fremdflugzeuge ganze 500 Slots pro Jahr. Und dieses Jahr fängt, so lernt man als unbedarfter Besucher, nicht etwa am 1. Januar an wie sonst wo, sondern am 1. April. Logischerweise gibt's dann im März keine Slots. Also kann der Konferenzbesucher, der immerhin an eine der grössten Flugsimulationsevents Europas unterwegs ist, nicht auf der Piste des Museums landen.

Doch damit nicht genug. Ersatz für Neubiberg und Riem sollte ursprünglich der ehemalige Militärstützpunkt Fürstenfeldbruck werden. Doch die Gemeinden rund um den Platz sahen das ganz anders und betrieben einen heftigen Kampf gegen einen Flugplatz. Resultat: Trotz Versprechen der damaligen Regierung wurde der Platz 2010 dicht gemacht und dient heute als BMW Teststrecke.

Ein weiterer Platz, Dachau (EDMD), mit einer ausreichend grossen Grassbahn, dient vornehmlich dem Segelflug und hat ausserdem keinen Zoll. Neubiberg gibt es nicht mehr. Ein weiterer Platz, der problemlos mit der GA umgehen könnte ist Oberpfaffenhofen. Dieser Sonderlandeplatz mit ILS und allen erdenklichen Einrichtungen dient aber nur einer exklusiven Gruppe ansässiger Unternehmen sowie deren Kunden.

Damit ist München komplett von der General Aviation abgeschnitten und muss Besucher auf das rund 60 km entfernte Augsburg verweisen. Dieses ist eine Stadt im eigenen Recht und mit Recht stolz auf seinen Flugplatz. Ein Grossteil der aus München verbannten GA landet heute dort.

Augsburg (EDMA) ist aber wirklich ein ausgezeichneter Platz. Mit ILS ausgerüstet und einer für GA Verhältnisse üppigen Landebahn eignet es sich für fast allen GA Betrieb. Dazu kommt eine ausgesprochen nette und zuvorkommende Crew auf dem Platz, die wirkliche Kundenfreundlichkeit lebt.

Aus dieser Überlegung heraus entschied ich mich auf Grund diverser Umplanungen kurzfristig, am Freitag den 23. 3. nach Augsburg zu fliegen. Dort würde mich mein Flight! Chef Marc Goergen abholen, der um diese Zeit gerade von Luxembourg in Richtung Oberschleissheim unterwegs war.

Nach hektischer Vorbereitung konnte ich um 14:44 auf der Piste 28 abheben und über die Route Echo ausfliegen.

Neuweiher bei Überlingen

Die ersten Cumuli schiessen hoch. Auf FL075 war ich gerade richtig.

Erst im Anflug auf Augsburg war die Luft wieder so, dass sich das Photographieren lohnte... Hier im Downwind auf die 25.

Affing im Downwind 25

Queranflug

Endanflug auf die 25.

Mooney M20C HB-DWC in Augsburg.

Unser Stand an der Konferenz.

Tower und Hangar

Nach 2 Tagen Aufenthalt an der Flugsimulatorkonferenz ging es am Sonntag wieder zurück. Nun herrscht hier Rückenwind und dadurch war die vorgesehene Flugzeit etwas kürzer. Ich plante den Slot auf 11-55 in Zürich, startete pünktlich um 11-05 in Augsburg

Nach dem Start auf der Route "W".

Enroute mit 158 kt Ground Speed.

Im Sinkflug nimmt die Grounspeed auf 179 kt zu. So kommt man vorwärts.

Endanflug in Zürich auf die Piste 28.

Nach 45 Minuten Flugzeit landen wir wieder in Zürich.

Diese Rotation hat mir deutlich gezeigt, welche Zeit- und durchaus auch Geldersparnis auf einer Reise dieser Art möglich sind. Erstens war der Flug reichlich unspektakulär, gleichzeitig liessen sich die vereinbarten Zeiten und Termine nahezu perfekt einhalten, dies ohne den Stress auf Autobahn, Zoll und sonstigen Zugaben auf der Strasse. Die zurückgelegte Strecke war deutlich kürzer als die Fahrstrecke es gewesen wäre. Die Flugstrecke zwischen Zürich und Augsburg beträgt 110 NM im Schnitt, was 200 km entspricht. Die Strassendistanz gemäss Google Maps betrifft volle 276 km, also volle 40% länger. Die Fahrzeit gemäss Google wäre 3-04, die Flugzeit mit einem 1965 gebauten Flieger im Schnitt 50 Minuten, knapp 1/3 der Autofahrzeit. Umgerechnet auf Kosten ist die Mooney in etwa gleich teuer wie das Auto, welches gemäss gängigen Spesensätzen für die 276 km etwa Fr. 228.- zu verrechnen wäre, kostet die Mooney nach meinen Ansätzen Fr 222.- pro Weg. Gegenüber der Linie hätte mich ein Returnticket von Zürich nach München und zurück am Vortage erstanden rund Fr. 650, die Mooney machte den Roundtrip um  Fr. 500.-  inkl. Landetaxen und Parkgebühr in Augsburg. Dazu kommt der Zeitaufwand bei der Linie, der mit einer Stunde vor Abflug am Airport und gut 15-30 Minuten für einen Flug nach München gute 2- 2 ½ Stunden veranschlagen lässt, jeweils von Airport zu Airport. Den Weitertransport lass ich mal aussen vor, da dieser etwa ident ist von Augsburg oder München FJS nach Oberschleissheim.

Auf solche Distanzen bis hin zu etwa 300 NM ist ein Flieger wie meiner bei geeigneten Flugplätzen und natürlich passendem Wetter von anderen Verkehrsmitteln schwer zu schlagen. Dies bestätigt eigentlich meine bisherige Auffassung auf recht eindrückliche Weise.

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